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Projekt

KlemA

Klassifizierung von elektromechanischer Alterung auf den Betriebszustand von Lithium-Ionen-Batterien

Teilprojekt 3 von 4
Experimentelle Untersuchung und Simulation des mechanischen Verhaltens von Lithium-Ionen-Batterien
Laufzeit
01.01.2019 - 30.06.2022
Ausführende Stelle
TUM • EES
Standort
München
Fördersumme
567.877,00 €
Projektvolumen
567.877,00 €
Fördergeber
BMFTR
Inhaltliche Beschreibung des Teilprojektes
Kurzbeschreibung
  • Aufbau und Parametrierung eines multi-physikalischen Alterungsmodells für die Referenzzellen

  • Entwicklung von Verspannungsprüfständen zur Charakterisierung des mechanischen Verhaltens von Lithium-Ionen-Zellen

  • Durchführung von Alterungsstudien in den Verspannungsprüfständen

Ausführliche Beschreibung
Herausforderungen Und Ziele

Im Projekt KlemA wird die Alterung von traditionellen Lithium-Ionen-Batterien mit Flüssigelektrolyt untersucht und ihre Auswirkung auf die Verwendbarkeit in Second-Life-Applikationen klassifiziert. Das elektrochemisch-thermischen Verhalten einer Lithium-Ionen-Zelle wird über das mechanische Ausdehnungs- und Kontraktionsverhalten erweitert, charakterisiert und eingehend untersucht. Dies wird in der heutigen industriellen Anwendung meist vernachlässigt.

Während des Betriebs und mit zunehmender Alterung einer Lithium-Ionen-Zelle bewirkt die mikroskopische Volumenarbeit im Aktivmaterial der Elektroden und auf der Elektrodenoberfläche eine nicht zu vernachlässigende Ausdehnung des gesamten Zellverbunds. Für einen sicheren, effizienten und ressourcenschonenden Einsatz von Lithium-Ionen-Batterien in der industriellen Anwendung muss dieses Verhalten beachtet werden. Die Auswirkungen des mechanischen Verhaltens im Betrieb einer Lithium-Ionen-Zelle und ihr direkter Einfluss auf das Alterungsverhalten stehen im Fokus des Projekts KlemA, um eine präzise Bestimmung der Verwendbarkeit in Second-Life-Anwendungen zu erreichen.

In diesem Vorhaben wird die TUM die Entwicklung eines multi-physikalischen Modells zur Beschreibung des elektrochemisch-thermischen und mechanischen Verhaltens von Lithium-Ionen-Zellen sowie den Aufbau zweier Verspannungsprüfstände unterschiedlicher Art forcieren. Simulationen von Alterungsmechanismen werden mit Messdaten aus den speziell konzipierten Prüfständen validiert und daraus eine Prädiktion des Alterungsverhaltens abgeleitet. Die Untersuchungen umfassen das lineare Alterungsverhalten, zu erkennen an mäßigem, kontinuierlich fortschreitendem Kapazitätsverlust und dem Innenwiderstandsanstieg einer Lithium-Ionen-Zelle, sowie die nicht-lineare Alterung in Form von rapidem Kapazitätsverlust und starkem Innenwiderstandsanstieg, die vermehrt gegen Ende der Lebenszeit beobachtet wird.

Der so prädizierte Alterungszustand einer Batterie kann auf eine Second-Life- bzw. Second-Use-Nutzung angewendet werden, um die Kosteneffizienz, d. h. „Total Cost of Ownership“, von Lithium-Ionen-Batterien zu verbessern und eine wettbewerbsfähige Position auf dem Markt für Energiespeicher einzunehmen.

Inhalt und Arbeitsschwerpunkte

Die Modellbildung und Simulation ist sowohl auf Elektrodenebene als auch auf Zellebene ein Arbeitsschwerpunkt im Teilprojekt der TUM. Neben den elektrochemischen, elektrischen und thermischen Aspekten wird das mechanische Verhalten betrachtet. Die Modellentwicklung wird durch Messen der mechanischen Ausdehnung auf Elektroden- und Zellebene, der resultierenden Kraftentwicklung auf Zellebene sowie der Oberflächentemperaturverteilung der Zellen unter verschiedenen Belastungsszenarien begleitet. Die Temperaturentwicklung auf der Zelloberfläche während der Zyklisierung wird in einem Infrarot-Thermografie-Prüfstand aufgezeichnet und bewertet.

Auf Elektrodenebene werden die elektrochemischen Eigenschaften der verwendeten Elektrodenmaterialien und Elektrolyte mit numerischer Berechnung der Konzentrations- und Potentialverteilung in den flüssigen und festen Bestandteilen der elektrochemischen Zelle untersucht und anhand von Messdaten validiert. Die Elektrode wird durch ein elektrochemisches und mechanisches Modell abgebildet. Das mechanische Spannungs-Dehnungsverhalten auf Grundlage der Volumenänderung wird innerhalb der Partikel abgebildet. Die lithiierungsabhängige Veränderung der kristallografischen Gitterstruktur in den verwendeten Aktivmaterialien muss berücksichtigt werden. Die Ausdehnung einzelner Elektroden während der Zyklisierung wird über Dilatometermessungen ermittelt.

Die relevanten elektrochemischen und mechanischen Alterungsmechanismen werden in das Modell implementiert, nachdem sie identifiziert wurden. Die Modellentwicklung wird durch die Alterungsstudien gestützt. Die Alterungsstudien werden in zwei speziell angefertigten Prüfständen zur Vermessung und Charakterisierung des mechanischen Verhaltens durchgeführt. Ziel ist, eine definierte mechanische und thermische Anbindung der Zellen zu gewährleisten. Dafür werden die Auswirkungen von konstanter Kraft und konstanter Einspannung auf die Zelloberfläche mit der jeweils resultierenden variablen und festgesetzten Zellausdehnung auf das Alterungsverhalten einer Lithium-Ionen-Zelle untersucht.

Nutzung der Ergebnisse und Beitrag zur Energiespeicherung

Die Erkenntnisse aus den experimentellen Alterungsstudien, der Modellbildung und der Simulation werden schließlich für die Bewertung des nicht-linearen Alterungsverhaltens einer Lithium-Ionen-Zelle und der sich ergebenden Anwendbarkeit für Second-Life-Betriebsstrategien herangezogen. Ein direkter Einfluss von mechanischen Randbedingungen auf die Anwendbarkeit in Second-Life-Szenarien kann geschlussfolgert werden. Mögliche Second-Life-Anwendungsszenarien von automobilen Lithium-Ionen-Energiespeichern sind beispielsweise die Verwendung als stationärer Energiespeicher in verschiedenen Größen wie in einem einzigen Haushalt oder als großformatiges Pufferspeicher-Konzept in Haushaltzusammenschlüssen.

Durch anwendungsnahe Forschung und die Etablierung der Modellbildung auf dem Gebiet der Lithium-Ionen-Batterietechnologie werden sich in Zukunft weitere Forschungsprojekte und -aufträge ergeben. Bedeutsam wird dies bei einem erwarteten Anstieg von Siliciumkompositen in Lithium-Ionen-Batterien sowie aufgrund der Tendenz zu großformatigeren Zellen im Automobilbereich. Die mechanische Ausdehnung kann nicht mehr vernachlässigt werden und muss zur Entwicklung spezifizierter, anwendungsorientierter Zelldesigns – aus Material- und Betriebsstrategie-Perspektive – berücksichtigt werden. Dies verschafft dem Standort Deutschland im Bereich der Zelltechnologien einen deutlichen Vorteil. Insbesondere durch „Computer Aided Engineering“ im Bereich der Batterietechnologie kann ein großer Fortschritt eingeleitet und vollzogen werden. Hierzu wird der Lehrstuhl für Elektrische Energiespeichertechnik in den kommenden Jahren seinen Beitrag leisten.

Projektbetreuung als
Ausführende Stelle

Technische Universität München

Lehrstuhl für Elektrische Energiespeichertechnik

Karlstr. 45

80333 München

Deutschland

zum Internetauftritt
Zuwendungsempfänger
Technische Universität München

Arcisstr. 21

80333 München

Deutschland

zum Internetauftritt
Förderung

Förderkennzeichen: 03XP0190C

Fördergeber:

Bundesministerium für Bildung und Forschung
Referat 523: Werkstoffinnovationen, Batterie; Hereon, KIT

Projektträger:

Projektträger Jülich

Arbeitseinheit NMT: Neue Materialien und Chemie

Förderprofil:

Technologie- und Innovationsförderung

Förderart:

PDIR

Leistungsplansystematik:

KB2220 Li-Ionen-Batterien


Dieses Projekt ist Teil des Verbundprojekts
Weitere Teilprojekte des Verbundvorhabens
Teilprojekt 1
Laufzeit:

01.01.2019 - 31.12.2021

Förderkennzeichen:

03XP0190A

Ausführende Stelle

Volkswagen AG

Konzernforschung: Antriebe Batterie

Abteilung Batteriesimulation

Brieffach 011/1778 2

38436 Wolfsburg

Deutschland

zum Internetauftritt
Teilprojekt 2
Laufzeit:

01.01.2019 - 31.12.2020

Förderkennzeichen:

03XP0190B

Ausführende Stelle

Mercedes-Benz AG

Werk Sindelfingen

Abteilung RD/EBT: HPC 059-G012-BB

Bela-Barenyi-Str. 120

Tor 3

71059 Sindelfingen

Deutschland

zum Internetauftritt
Teilprojekt 4
Laufzeit:

01.01.2019 - 30.06.2022

Förderkennzeichen:

03XP0190D

Ausführende Stelle

Universität Münster

MEET - Münster Electrochemical Energy Technology

Corrensstr. 46

48149 Münster

Deutschland

zum Internetauftritt

Dieses Projekt ist Teil der Förderinitiative
Batterie 2020 (Transfer)

Batteriematerialien für zukünftige elektromobile, stationäre und weitere industrierelevante Anwendungen

  • Internetauftritt zu Batterie 2020 (Transfer)

  • Bekanntmachung zum 1. Call zu Batterie 2020 (Bundesanzeiger vom 30.07.2014)

  • Bekanntmachung zum 2. Call zu Batterie 2020 (Bundesanzeiger vom 18.02.2016)

  • Bekanntmachung zum 3. Call zu Batterie 2020 (Bundesanzeiger vom 24.10.2017)

  • Bekanntmachung zu Batterie 2020 Transfer (Bundesanzeiger vom 02.09.2020)

  • Im Folgenden sind Begriffe zusammengefasst, welche die Arbeiten im Teilprojekt beschreiben sollen.
    Teilprojektleitung

    Technische Universität München

    Lehrstuhl für Elektrische Energiespeichertechnik

    Karlstr. 45

    80333 München

    Deutschland

    zum Internetauftritt
    Teilprojektleiter*in

    Herr

    Prof. Dr. Andreas Jossen
    +49 89 289-26967
    [email protected]
    Pressekontakt
    Technische Universität München
    Presse und Medien
    Arcisstr. 21
    80333 München
    Bayern
    +49 89 289-22778
    [email protected]
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    Verbundprojektkoordination

    Volkswagen AG

    Konzernforschung: Antriebe Batterie

    Berliner Ring 2

    38440 Wolfsburg

    Deutschland

    zum Internetauftritt
    Verbundprojektkoordinator*in

    Herr

    Dr. Volker Grajewski
    +49 5361 930273
    [email protected]
    Pressekontakt

    Herr

    Dr. Sebastian Rudolph
    Volkswagen AG
    Global Group Communications
    Berliner Ring 2
    38440 Wolfsburg
    Niedersachsen
    +49 5361 913125
    [email protected]
    zum Presseportal
    Links
  • Verbundprojekt
  • zum Internetauftritt des Verbundprojekts
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      Abschlussberichte und sonstige Veröffentlichungen zum Förderkennzeichen "03XP0190C"
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