Laufzeit | 01.01.2018 - 30.06.2021 |
Ausführende Stelle | RWTH Aachen • ISEA |
Standort | Aachen |
Fördersumme | 820.334,00 € |
Projektvolumen | 820.334,00 € |
Fördergeber | BMFTR |
Definition der Fahrzeuganforderungen und des Zellsystems einer temperaturstabilen Batterie
Erforschung der Produktionsmöglichkeiten mittels Pouchzellenfertigung der temperaturstabiler Zellen
experimentelle Untersuchung der Alterung und Post-mortem-Analysen der temperaturstabilen Batterie
technische und wirtschaftliche Betrachtung des neuen Zellsystems mit Fokus auf Evaluierung der Kühlfunktion
Aktuell verfügbare Batteriezellen erfordern bei Anwendungen mit hohen spezifischen Leistungen und Bauraumvorgaben eine sehr aufwändige Peripherie für das thermische Management. Ziel des Vorhabens HiT-Cell ist dem entsprechend die Entwicklung einer Batteriezelle, die mit deutlich weniger Aufwand in Hochleistungsanwendungen integriert werden kann. Das Ergebnis ist eine Batteriezelle der nächsten Generation, die bei deutlich höheren Temperaturen betrieben werden kann und deren Integration ins Gesamtsystem weniger Peripheriekomponenten und -komplexität erfordert.
Dafür werden die inaktiven Komponenten Elektrolyt und Separator sowie das Zelldesign der Batteriezelle auf ihre thermische Stabilität optimiert, ohne die operative Leistung bei niedrigeren Temperaturen negativ zu beeinflussen. Das Ziel soll eine neue Batteriezelle sein, die bei Temperaturen bis 100 °C betrieben werden kann und deren Integration ins Gesamtsystem weniger Peripheriekomponenten und -komplexität erfordert.
Auf diese Weise sollen neue Anwendungsfelder erschlossen werden, bei denen eine starke Kühlung aus technischen oder ökonomischen Gründen bislang nicht möglich war. Die zentrale Frage dieses Projektes ist daher, wie eine Batteriezelle unter Beachtung der Sicherheit, Lebensdauer und Kosten so gestaltet werden kann, dass keine komplizierte Kühlung benötigt wird. Dabei steht die Stabilität der Lithium-Ionen Batterie (LIB) bei erhöhten Temperaturen und die technische sowie wirtschaftliche Umsetzbarkeit im Fokus des Projektes.
In diesem Forschungsvorhaben sind mehrere Arbeitsziele an der RWTH definiert: Die Bewertung der einzelnen Zellkonzepte, welche von den anderen Projektpartnern erforscht und erarbeitet werden, findet zunächst auf Laborzell-Level im Zellsystem-Zusammenspiel statt. Am ISEA werden dafür einlagige Laborpouchzellen aufgebaut und auf ihr Verhalten bei hohen Temperaturen untersucht. Auch kommerziell verfügbare Systeme werden verglichen. Im Anschluss an die Belastungstests werden die Laborzellen geöffnet und die Komponenten im Post-mortem-Labor untersucht.
Auch die Integration hin zum Endprodukt Zelle wird im Rahmen des Forschungsprojekts durch das PEM durchgeführt (in Zusammenarbeit mit EAS). EAS wird gewickelte zylindrische Zellen fertigen, während das PEM mit den gleichen Materialien Pouchzellen fertigen wird. Durch das PEM und das ISEA wird letztlich auch der Einfluss der Geometrie (gewickelte Zylinderzelle vs. gestapelte Pouchzelle) auf das Produkt untersucht. Gerade für die thermische Ankopplung an aktive und passive Kühlperipherie und die Stromratenfähigkeit ist die Geometrie von entscheidender Bedeutung. Die so entwickelten Lösungen sollen durch ISEA und PEM ebenfalls ökonomisch mit aktuell verfügbaren Kühlkonzepten und Batterietechnologien verglichen werden.
Die zunehmende Dekarbonisierung des Energiesystems erfordert mehr und mehr den Einsatz von elektrischer Energie und Energiespeichern. Diese gesellschaftlichen Vorgaben bedeuten allerdings auch, dass die Weiterentwicklung der Batterietechnologie in Deutschland wichtig ist, um den internationalen Anschluss und somit den wirtschaftlichen und technischen Einfluss nicht zu verlieren. Für den steigenden Einsatz von Strom als Endenergie und die damit verbundene Verwendung von Batterien sowohl in stationären als auch mobilen Anwendungen sind Lithium-Ionen-Energiespeicher aktuell und wohl auch mittelfristig die beste verfügbare Speichertechnologie.
Insbesondere der Ausbau der Fertigungskapazitäten für die Elektromobilität hat gerade in den vergangenen beiden Jahren zu einer erheblichen Preisreduktion geführt, durch welche die LIB für immer mehr Anwendungen auch außerhalb von Elektrofahrzeugen hochattraktiv werden. Die Elektrifizierung des Antriebsstranges (z. B. Hybride, Schnellladung) und die zunehmende Substitution von kabelgebundenen durch batteriebetriebene Lösungen (z. B. Powertools, Staubsauger, Kettensäge, Laubbläser) erfordern eine stetige Weiterentwicklung der Energiespeichertechnologie, um verbesserte Produkte anbieten und somit wettbewerbsfähig bleiben zu können.
Das Projekt trägt zur Entwicklung einer leistungsfähigen und sicheren Batterie bei, die durch die Integration einer temperaturstabilen Zelle auf ein aufwändiges und teures Kühlsystem verzichtet. Ein Durchbruch in dieser Technologie wird viele neue Anwendungsbereiche für Batterien erschließen und hat das Potenzial, auf Systemlevel die Kosten durch Einsparung von Peripherie und Komplexität zu senken. Dadurch können deutsche Hersteller elektrifizierter Nutzfahrzeuge wettbewerbsfähige Elektroautos auf dem Markt anbieten. Darüber hinaus wird durch das Vorhaben das Ziel einer nationalen Zellfertigung in Deutschland gestärkt.
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Campus-Boulevard 89
52074 Aachen
Deutschland
Templergraben 55
52062 Aachen
Deutschland
Förderkennzeichen: 03XP0113D
Fördergeber:
Projektträger:
Projektträger Jülich
Förderprofil:
Technologie- und Innovationsförderung
Förderart:
PDIR
Leistungsplansystematik:
KB2220 Li-Ionen-Batterien
01.01.2018 - 30.06.2021
03XP0113A
01.01.2018 - 31.05.2019
03XP0113C
Treofan Germany GmbH & Co. KG
Bergstr. 17
66539 Neunkirchen
Deutschland
01.01.2018 - 30.06.2021
03XP0113E
Universität Münster
Corrensstr. 46
48149 Münster
Deutschland
Batteriematerialien für zukünftige elektromobile, stationäre und weitere industrierelevante Anwendungen
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Campus-Boulevard 89
52074 Aachen
Deutschland